Tierschutz


 Boxer-Rüde „Yago“

Eigentlich wollte ich gar keinen Hund mehr, da ich – wie ich aus heutiger Sicht weiß, völlig zu Unrecht – dachte, man könne als berufstätiger Single keiner Fellnase gerecht werden. Allerdings hatte mich der Tod von „Elroy“ („Bubi“) so aus der Bahn geworden, dass meine Mutter dies nicht mehr mit ansehen konnte und mir ihre Hilfe anbot. Gesagt, getan, sofort von dieser „Notwendigkeit“ überzeugt – mit der Boxer-Nothilfe Kontakt aufgenommen, ganz viel im Internet geguckt und alle meine Kontakte spielen lassen … 

Dann kam ein Hilferuf der Boxer-Nothilfe:
10 Monate alter Boxerrüde, aus dem Ausland (Mallorca), schon durch einige Hände gegangen und immer wieder zurückgekommen, muss aus der jetzigen Familie sofort raus, da er angeblich nach dem Mann geschnappt haben sollte… Dies sei keine Vermittlung über die Boxer-Nothilfe, man würde hier nur Hilfestellung leisten, da der Verein „Glücksfelle“ nur mit Pflegestellen arbeiten würde und keinen Platz hätte.

Das kam für mich überhaupt nicht in Frage:
Auslandshund – nein lieber nicht, es gibt schließlich genug Notfelle in unserem Land;
weißer Boxer – auf gar keinen Fall, die Diskussionen („der sieht ja aus wie ein Kampfhund“) wollte ich nicht,
junger Rüde, der seine „Besitzer angeht“ – niemals (schließlich sollte meine Mutter ohne wesentliche Hundeerfahrung ebenfalls mit unserem neuen Familienmitglied klarkommen).
Naja, dies nur als kleiner Auszug meiner Bedenken …
Viele Telefonate später, sagte ich zumindest zu, den kleinen Kerl einige Nächte zu behalten, bis ein Platz für immer gefunden wäre … ja klar – wie es weiter geht, kann sich vermutlich jeder denken!
Gesehen, verliebt und sofort adoptiert! Nie wieder gehen gelassen!
Dass die Chipnummer in seiner Schulter nicht identisch mit der aus dem Impfausweis war, war nur wenig schockierend im Gegensatz zu der Diagnose, die wir drei Tage später vom Tierarzt erhalten haben: Leishmaniose positiv. Von nun an hing dieses Damokles-Schwert immer über uns, die Angst, dass diese schreckliche Krankheit ausbricht… Was vermutlich im Frühling diesen Jahres passiert ist, da die Nieren beide nicht mehr richtig arbeiten, die organischen Werte miserabel sind, Hautentzündungen auftreten … alles Anzeichen für die Leishmaniose. Ein riesen Schock für uns, aber ….

… zum heutigen Zeitpunkt geht es ihm gut, er ist super glücklich mit seinen beiden Mädchen Shari (Oma Duck) und Chayin (Bullette), mit denen er in einer Fellnasen-WG zusammen lebt. Wir hoffen, dass wir ihn noch lange bei uns haben, diese liebenswerte Riesen-Milchschnitte …. Ach ja,in den ganzen letzten 5 Jahren habe ich nicht ein einziges Mal erkennen können, dass er aggressiv gegenüber Mensch und Tier gewesen wäre, auch wenn er nachweislich die ersten 10 Monate seines Lebens herumgereicht wurde wie ein Wanderpokal und viele schlimme Erfahrungen machen musste, die kein Lebewesen verdient hat!
Viviane Willwater (Sept. 2013)

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